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DIE NEUE FLOW IST DA!

DIE NEUE FLOW!

Ab sofort am Kiosk oder per Post zu dir nach Hause bestellen:
die neue Ausgabe von Flow  ist da.


Die neue Flow zeigt sich in neuem Gewand, denn: Wir haben Flow verändert!

Am offensichtlichsten ist das optisch: Wir haben mehr Raum, Ruhe und Orientierung geschaffen in den Layouts, damit du mit Flow noch besser innehalten, durchatmen und auf neue Gedanken kommen kannst. Und auch inhaltlich haben wir an einigen Stellschrauben gedreht. Wir haben uns ein paar tolle neue Rubriken ausgedacht (lass dich überraschen!). Und statt vier gibt es künftig drei Kapitel in jedem Heft, die, wie wir finden, noch besser in unsere Zeit passen.

Das erste nennen wir Grow, weil uns alle persönliches Wachstum, Selbstentfaltung und Sinnhaftigkeit immer mehr beschäftigen. Dann kommt Glow, weil wir nicht vergessen sollten, uns etwas Gutes zu tun – mit Kunst, leckeren Rezepten, Geschichten von besonderen Menschen. Und das dritte Kapitel heißt Slow, weil es ein großes Bedürfnis gibt, Tempo rauszunehmen und bewusster zu leben. Wir sind gespannt, wie die neue Flow dir gefällt. Sie ist ab heute am Kiosk und über unseren Onlineshop zu haben.

Im Heft geht es dieses Mal um folgende Themen:

//Was wir von der Natur lernen können
Die Natur hält viele Lektionen über das Leben für uns bereit. Wie sie uns hilft, mit Veränderungen umzugehen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken

// Was machst du gerade?
Das haben wir drei Menschen gefragt, die uns inspirieren: Illustratorin Melody Abreu, Innenarchitektin Yve Michels und Autorin Stephanie Schuster

//Stiller Protest
Immer weniger Menschen sind bereit, im Job unbezahlte Extra-Arbeit zu leisten. Nennt sich Quiet Quitting. Was genau hinter der Bewegung steckt

//Lebenslauf-Interview: Bettina Tietjen
Dass Krisen zum Leben gehören, hat die Fernsehmoderatorin früh erfahren. Hier spricht sie über ihren Werdegang und weshalb sie Optimistin ist

//Glücksformel
Nach einem schweren Schicksalsschlag entwickelte Autor Mo Gawdat ein Modell, mit dem sich Glück trainieren lässt

//Leben im eigenen Rhythmus
Das Auf und Ab der Hormone hat Einfluss auf Wohlbefinden, Energielevel und Stimmung. Wie wir das Wissen über unseren Zyklus nutzen können

//Porträt: Vivienne Westwood
Sie brachte den Punk in die Mode, ihr besonderes Engagement aber galt Menschenrechten und Umweltschutz. Was die Rebellin antrieb, wie sie lebte

 

//Hat meine Liebe Zukunft?
Paartherapeutin Dorothea Behrmann weiß Rat, wenn es in der Beziehung kriselt und die quälende Frage im Raum steht: gehen oder bleiben?

//Grünes Paris
Die französische Metropole ist Sehnsuchtsort für viele. Doch die Stadt kämpft mit schlechter Luft, Stau und Hitze. Wie sich das ändern soll

//Ich vermisse dich
In unserer neuen Rubrik erinnert sich Musiker Sebastian an seinen Vater, der an Alzheimer erkrankte

//Kreativprojekt
Animierte Stop-Motion-Filme lassen sich mit einem Smartphone mit wenigen Handgriffen und Klicks selbst erstellen. Wir zeigen dir, wie es geht

//Buchtipps für das Frühjahr
Hier kommen die aktuellen Lieblingsbücher der Flow-Redaktion

//Gelassener mit Stress umgehen
Sind wir gestresst, bekommt das unser Umfeld oft zu spüren: Wir reagieren ungeduldig und aufbrausend. Wie sich das ändern lässt, erklärt Boris Bornemann

//Minikurs: Über Rassismus sprechen
Wie wir Alltagsrassismus erkennen und was wir gegen ihn tun können

Als Papierextras liegen dieser Ausgabe Lesezeichen, Party-Deko und ein lustiges Spiel bei. Das Cover hat Sadhvi Konchada für uns illustriert. Wir wünschen dir viel Freude beim Lesen und Entdecken!



 

LESEPROBEN aus der neuen FLOW

FLOW Nummer 73

Was wir von der Natur lernen können

Altes vergeht, Neues sprießt, vieles lässt sich nicht kontrollieren: Die Natur hält viele Lektionen über das Leben für uns bereit, hat Journalistin Caroline Buijs erfahren. Wie wir sie für uns nutzen können

Hastig stelle ich meine Einkäufe im Flur ab und streife mir die Schuhe von den Füßen. Ich lehne für einen Moment im Türrahmen und seufze – was für ein Tag. Mein Handy zeigt drei Anrufe in Abwesenheit, aus dem Wohnzim­mer dringen die Abendnachrichten zu mir. Doch ich möchte heute nichts mehr hören, mit niemandem spre­chen. Mehr denn je habe ich das Gefühl, dass die Zeit, in der wir leben, von Umbrüchen und Veränderungen geprägt ist und ich mit dem Tempo kaum mithalten kann. In solchen Momenten, in denen mir alles zu viel wird, muss ich oft an meine Großmut­ter denken. Wie sie im Schatten der Apfelbäume in ihrem Garten sitzt und ihren Blick ruhig über Beete, Blüten und Hecken schweifen lässt. Der Wind rauscht in den Blättern, neben ihr auf der alten Holzbank liegt die Ernte des Tages. An diesem Ort findet sie Zuflucht und Halt, das war schon immer so: Wenn das Weltgeschehen ihr Sorgen bereitete, sie Sehnsucht nach ihren Kindern hatte oder sie
eine schwierige Entscheidung treffen musste, ging sie in den Garten.

Foto: Adobe Stock - Good Studio

HÖHEN UND TIEFEN
Dass die Natur einer der Orte ist, an denen wir am besten zur Ruhe kom­men und Kraft tanken können, wissen wir längst. Erst recht jetzt im Frühling, wenn alles sprießt und zu neuem Leben erwacht. Doch bei genauerer Betrachtung kann uns die Natur noch viel mehr geben. Denn sie ist eine her­ vorragende Lehrmeisterin, wenn es darum geht, mit dem Leben und sei­nen Höhen und Tiefen zurechtzukommen. Der australische Philosoph Damon Young untersucht in seinem Buch Warum Jane Austen ohne Flieder nicht leben konnte, was wir von der Natur lernen können. Er setzt sich dafür mit dem besonderen Verhältnis zwischen Schreibenden und ihren Gär­ten auseinander. Friedrich Nietzsche beispielsweise betrachtete den Garten als einen Ort, an dem Wachstum und Verfall, Schöpfung und Zerstörung in einem ewigen Rhythmus ineinander übergehen. Zu erkennen, dass Wachstum manchmal nur möglich ist, wenn Altes vergeht, sei durchaus tröstlich, fasst Young zusammen. „Gärten können schön sein, manch­mal sogar überwältigend schön“, schreibt Damon Young weiter. „Sie können trösten, beruhigen und mora­lisch aufrichten. Aber sie vermögen auch unangenehme Gefühle auszulö­sen beziehungsweise zu provozieren, was philosophisch gesehen oftmals wertvoller ist. Denn mit all ihren bekannten Themen – Ordnung und Chaos, Wachstum und Verfall, Stillstand und Bewegung – verweisen Gärten auf Konflikte: auf die gedankli­che Zerrissenheit in jeder Zivilisation und jedem zivilisierten Geist.“

Weiterlesen in der aktuellen Ausgabe von Flow

Gehen oder bleiben?

Wenn eine Beziehung von einer Krise erschüttert wird oder sich Zweifel einschleichen, fühlen wir uns orientie- rungslos. Doch es gibt wirksame Wege, um Klarheit zu finden und eine gute Entscheidung für sich zu treffen, sagt Paartherapeutin Dorothea Behrmann

Man kennt die Zweifel von sich selbst oder aus dem Freundeskreis: Will ich diese Beziehung noch? Haben wir eine Zukunft? Warum fällt die Entscheidung oft so schwer?
Die Frage, ob wir eine vertraute Beziehung beenden sollten oder nicht, ist eine der schwierigsten, vor der wir in unserem Leben stehen können. Wir brauchen andere Menschen, um uns zugehörig, geliebt und anerkannt zu fühlen. Deshalb liegt es in unserer Natur festzuhalten. Wenn wir uns auf jemanden einlassen und eine bedeutsame Beziehung mit ihm oder ihr führen, dann entstehen Rituale und Gewohnheiten. Dass man sich an einen Tisch setzt, miteinander spricht, gemeinsam isst, abends zusammen ins Bett geht und nebeneinander einschläft – all das schafft Verbindung. Es reguliert sogar unsere Körperfunktionen. Gewissermaßen findet eine Verschmelzung mit der anderen Person statt. Je länger man zusammen ist, desto mehr trifft das natürlich zu. Weil wir soziale Wesen sind, hat das für uns eine größere Bedeutung, als wir auf den ersten Blick annehmen. Der Gedanke, den Menschen zu verlieren, an den wir uns gebunden haben, fühlt sich deshalb bedrohlich an.

Foto: Adobe Stock - Antonio Rodriguez

Kopf und Herz sind sich dann oft nicht einig. Warum ist das so?
Weil das Herz eben das Herz ist, und der Kopf der Kopf. Wir können mit unserem Verstand nicht alles erfassen, was sich in unserer Gefühlswelt abspielt. Uns beschäftigen ja nicht nur die Erfahrungen aus der aktuellen Beziehung, sondern auch Geschehnisse und Verluste aus der Vergangenheit. Jede:r kommt mit einem ganzen Paket an Prägungen in eine Beziehung. Vielleicht sind die Eltern geschieden oder es gab Trennungen im Freundeskreis, durch die Ängste entstanden sind. Deshalb ist es bei Konflikten innerhalb einer Beziehung ein wichtiger Schritt, sich der eigenen Vergangenheit zuzuwenden. Uns können dabei Glaubenssätze und Überzeugungen über die Liebe begegnen, die wir in der Kindheit verinnerlicht haben und von denen wir bisher gar nicht wussten. So paradox das klingt: Eine Beziehungskrise ist eine echte Chance für Wachstum und Weiterentwicklung. Egal, wie sie ausgeht. Denn indem wir uns mit unseren Mustern, Verhaltensweisen und Ängsten beschäftigen, können wir alte Wunden heilen und Klarheit auf vielen Ebenen gewinnen.

So überzeugend das klingt: Quälende Fragen und Zweifel sind unheimlich anstrengend.
Absolut. Es kostet viel Kraft und gleichzeitig ist es das, was unser Menschsein im Kern ausmacht: Wir Menschen sind in der Welt der Gefühle nicht immer eindeutig. Wir sind wankelmütig, fehlbar und haben Schwächen. Es kann sein, dass wir heute auf diese Weise denken und fühlen und morgen auf eine andere. Kein Wunder, dass wir uns mit einer so wesentlichen Entscheidung schwertun. Wir wissen nicht, was danach kommt und wie wir uns fühlen werden. Diese Ungewissheit kann uns niemand nehmen. Wir müssen ein Stück weit damit leben.

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