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DIE NEUE FLOW IST DA!

DIE NEUE FLOW!

Ab sofort am Kiosk oder per Post zu dir nach Hause bestellen:
die neue Ausgabe von Flow  ist da.

Die neue Flow ist da! Sie ist ab heute am Kiosk und über unseren Onlineshop zu haben. Im Heft geht es dieses Mal um folgende Themen:

WIE WIR DAS LEBEN WIRKLICH FÜHLEN
Echte Erlebnisse, Begegnungen, Dinge – sie gewinnen eine neue Bedeutung in Zeiten künstlicher Intelligenz. Wie wir unser Bedürfnis danach stillen

LIEBE OHNE EILE
Unsere Autorin möchte sich mehr Zeit fürs Kennenlernen nehmen und entdeckt das Slow Dating

LEBENSLAUF: SABINE ASGODOM
Als Coach stärkt sie Menschen seit drei Jahrzehnten auf ihrem Weg durchs Leben. Dabei hatte sie selbst es alles andere als leicht

PORTRÄT: MERYL STREEP
Auf der Leinwand vergessen wir, dass sie eine Rolle spielt, so gut macht sie es. Privat ist die Schauspielerin sympathisch, streitbar und sozial engagiert

NORWEGISCHE WEIHNACHT
Food-Bloggerin Nevada Berg erzählt, was sie an Weihnachten auf ihrem Bauernhof im Norden liebt, und stellt ihre Lieblingsbackrezepte vor

EIN STARKES IMMUNSYSTEM
Wechselduschen, Orangensaft, dicke Socken – jede schwört auf etwas ande­res, um das Immunsystem im Winter zu stärken. Doch was hilft wirklich?

RUHE FINDEN
Gen Jahresende wird das Leben noch mal besonders trubelig. Wie wir für Ruhemomente sorgen, weiß Achtsamkeitsexperte Boris Bornemann

VORLESEN BITTE
Es ist entspannend, verbindend und regt die Fantasie an. Warum wir uns auch im Erwachsenenalter gegenseitig etwas vorlesen sollten

NOSTALGIE-REISE
Zurück am liebsten Urlaubsort der Kindheit – wie fühlt sich das an, was erinnert man noch richtig? Unsere Autorin hat es ausprobiert und reiste ins winterliche Südtirol

Als Papierextra liegen dieser Ausgabe weihnachtliche Klebe-Tattoos und Wichtelbriefe bei.Die Titelillustration hat Bea Müller gestaltet. Wir wünschen dir viel Freude beim Lesen!

LESEPROBEN aus der neuen FLOW

FLOW Nummer 78

Wie wir das Leben wirklich fühlen

Echte Erlebnisse, tiefe Begegnungen und handgemachte Dinge bekommen angesichts der Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz noch mal eine ganz neue Bedeutung. Autorin Christiane Stella Bongertz hat sich gefragt, wie wir unser Bedürfnis danach stillen und gleichzeitig die neuen Möglichkeiten klug nutzen können

Schreib bitte einen originellen Text für eine Weih- nachtskarte, liefere mir Alternativen für das ewige „Fröhliche Weihnachten“, hatte ich ChatGPT gebeten. Doch offenbar versteht die KI unter „originell“ etwas anderes als ich. In huldvollem Tonfall verfasst sie eine Art Predigt und spuckt Folgendes aus: „Wir möchten uns heute an das erinnern, was wirklich zählt. Lassen Sie uns zusammen- kommen, um das Leben und die Liebe zu feiern. Möge diese Weihnachtszeit voller Wunder sein.“

Lange hatte ich die KI für Texterstellung, die das Unternehmen OpenAI vor gut einem Jahr vorgestellt hat, ignoriert. Schon weil mein Beruf als Autorin nach einer Studie der University of Pennsylvania und OpenAI zu den Jobs gehört, die durch sie am stärksten bedroht sind. Ich wollte nicht dazu beitragen, dass das Programm lernt, und so an dem Ast sägen, auf dem ich sitze. Doch schließlich siegte meine Neugier, gemeinsam mit der Einsicht: ChatGPT und seine vielen KI-Kolleginnen werden nicht verschwinden. Also kann ich mich genauso gut damit auseinandersetzen. Außerdem ist es ja nicht so, dass fortgeschrittene Technologien etwas Neues wären. Navis weisen uns den Weg, Saugroboter wissen dank KI, was sie schlucken dürfen und was nicht, Handybildschirme entsperren sich, wenn sie das Gesicht ihres Besitzers erkennen, und an virtuelle Assistenten wie Siri und Alexa haben wir uns auch längst gewöhnt.

FAST PERFEKT
Dabei ist es nicht zu leugnen, dass die Technik in letzter Zeit einen Quantensprung gemacht hat: Mehr und mehr verschwimmen die wahrnehmbaren Grenzen zwischen Technologie und Mensch. Bei Service-Chats von Banken oder Onlineshops ist es oft noch offensichtlich, dass dahinter ein Programm steckt, das Fragen nach Stichworten scannt und dann – mäßig hilfreiche – Textbausteine absondert. Mit ChatGPT ist das anders. Würde das Programm nicht so rasant antworten, wie es selbst der beste menschli- che Tippprofi nicht hinbekäme, wäre die Illusion, mit einem – wenn auch leicht besserwisserischen – Gegenüber aus Fleisch und Blut zu plaudern, nahezu perfekt. Mit KI-Hilfe erstellte Darstellungen von Menschen oder Tieren sind höchstens noch daran zu erkennen, dass sie zu makellos aussehen. Und längst gibt es digitale Influencer wie Lil Miquela mit Millionen Followern auf Instagram und TikTok, die so real wirken, dass viele Fans vermutlich nicht mal wissen, dass sie keiner wirklichen Person folgen.

Foto: Shutterstock

Bei mir löst diese Entwicklung Gänsehaut aus. Wo wird das alles hinführen? „Dass neue Technologien vielen von uns Angst machen, ist normal“, sagt die Psychologin und Psychotherapeu- tin Andrea Horn (spiegelneuronen.info). „Das war schon beim ersten Auto so. Doch bei den heutigen KI-Systemen zeigt sich diese Sorge in einer neuen Qualität. Dieses fast perfekt Menschliche zusammen mit dem Wissen, dass es computergeneriert ist, löst Unbehagen aus. Wir fürchten, nicht mehr zu erkennen, was echt oder Fake ist. Sorgen uns, hinters Licht geführt zu werden oder auch, dass bewusst Falschmeldungen verbreitet werden, die Entscheidungen von großer Tragweite motivieren, etwa politisch.“ Kein Wunder, dass ich mein mulmiges Gefühl mit einem Großteil der Deutschen teile. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Kira, dem Zentrum für KI-Risiken und -Auswirkungen, fürchten knapp 40 Prozent, dass künstliche Intelligenz in den nächsten zehn Jahren eher negative Folgen hat. Dabei sind die Vorbehalte nicht immer so rational. „Wir haben oft keine intuitive Vorstellung davon, wie moderne KI funktioniert“, sagt Andrea Horn. „Bei Alexa und Siri können wir es uns noch laienhaft vorstellen. Bei den neuen Systemen ist das anders, und das führt zu der Befürchtung, dass die Technik ein Bewusstsein entwickeln kann und unabhängig von menschlicher Hand agiert.“ Auch diese Sorge kenne ich – schließlich ist das das Zeug, aus dem Science-Fiction-Filme wie Blade Runner gestrickt sind. In dem Klassiker aus den 1980ern macht Harrison Ford Jagd auf fast menschengleiche Androiden, die zu selbstständig und deshalb zu einer Gefahr geworden sind. Mich in das Thema einzulesen beruhigt aber schnell. Menschenähnliche künstliche Intelligenz, die eigenständig agieren kann, ohne vorher für bestimmte Aufgaben trainiert worden zu sein, sei „noch ein rein hypothetisches Konzept“, schreibt zum Beispiel der KI- Experte Kai Spriestersbach.

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Gedunde Gewohnheiten

Wechselduschen, Selleriesaft oder lange Spaziergänge – viele von uns haben so ihr Rezept, um sich gegen Infekte im Winter zu wappnen. Doch was hilft wirklich? Dazu hat sich Autorin Lena Schindler schlaugemacht

Es fühlt sich schrecklich und wunderbar zugleich an. Die Kälte sticht wie Nadeln auf der Haut, ich halte den Atem an, bin schlagartig hell­ wach. Seit etwa zwei Jahren drehe ich jeden Morgen die Dusche auf kalt – freiwillig. Ursprünglich habe ich damit angefangen, um mich morgens frischer zu fühlen. Doch bald schon merkte ich, dass ich auch kaum noch krank werde. Egal, wie doll es um mich herum niest und hustet – an mir ziehen die meisten Erkältungen vorbei. Und im Grunde ist es ja so einfach: Dusche an, Zähne zusammenbei­ßen, fertig! Manchmal springe ich auch noch im Herbst ins Meer oder in einen See, um der Erkältungs­saison zu trotzen. Nur Eisbaden ist wirklich nichts für mich.

GUT DURCHBLUTET
Wie ich haben viele ihr besonderes Rezept gegen Infekte. Und rund zehn Prozent aller Deutschen schwören mit mir auf Wechselduschen, wie eine Umfrage eines Onlinehändlers für Badartikel ergab. Und das aus gutem Grund: Die positiven Effekte auf die Abwehr wurden nämlich bereits in unterschiedlichen Studien nachge­ wiesen. Niederländische For­scher:innen beobachteten zum Beispiel, dass bei Menschen, die sich unter der Dusche regelmäßig einem Kältereiz aussetzen, Infekte seltener oder weniger schwer waren. Warum das so ist, kann Thomas Rampp, Oberarzt an der Klinik für Naturheilkunde und Inte­ grative Medizin und Leiter des Instituts für Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische und Indische Medizin an den Evangelischen Kliniken Essen­Mitte, erklären: „Zuerst zieht sich das Blut in den Körperkern zurück, um nach dem Kältereiz die übrigen Partien wieder besonders stark zu durchbluten. Das stärkt das Abwehrverhalten des Körpers.“ Allerdings sollten wir es mit der Kälte auch nicht übertreiben, sondern langsam anfan­gen und uns bedächtig steigern. Wichtig ist auch, das Duscherlebnis kalt abzuschließen.

Foto: Shutterstock

Wenn es aber nicht nur bei diesem kurzen Reiz bleibt und wir über längere Zeit frieren, können wir uns im wahrsten Sinne des Wortes erkälten. Die Kälte nämlich sorgt dafür, dass sich die feinen Äderchen in der Nase zusammenziehen, die gewissermaßen das Einfallstor für Infekte ist. Geht man dann nicht schnell wieder ins Warme, können sich die Äderchen nicht wieder ausdehnen. Das wiede­ rum hemmt die Durchblutung – was ungünstig ist, denn nur gut durch­ blutete Schleimhäute können gegen Viren und Bakterien schützen.

JEDEN MORGEN FRISCH
Natürlich ist das nicht das Einzige, was unser Immunsystem schwächen kann, denn das ist sehr komplex.
„Es verteilt sich praktisch über den gesamten Körper, und viele Organe arbeiten Hand in Hand an einer erfolgreichen Krankheitsabwehr“, so Thomas Rampp, der auch den Rat­ geber Immunbooster-Handbuch:
Die besten Strategien für eine starke Immunabwehr geschrieben hat. Deshalb können wir es auch auf ganz unterschiedliche Weise stärken.

Die Heilpraktikerin Silke Gesing schwört seit einiger Zeit auf Sellerie­ saft. Eine Freundin brachte sie darauf, als sie von wiederkehrenden Blasen­ entzündungen geplagt wurde und nichts finden konnte, was half. Sie trinkt ihn schon morgens und inzwi­ schen mehrere Liter am Tag. „Meine Erwartungen waren gar nicht beson­ ders hoch, aber seit ich angefangen habe, den Saft zu trinken, sind die Entzündungen weg. Erst dachte ich an Zufall, aber nach einem Jahr war ich mir sicher, dass er hilft.“

Es heißt, der grüne Saft soll Gifte aus der Leber spülen, die Nebennieren regenerieren, Viren abtöten, Bakterien

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