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Gute Besserung

Achtsamkeit für jeden Tag

Gute Besserung

Krank zu sein kann uns körperlich wie geistig sehr herausfordern. Wie Achtsamkeit unsere Widerstandskraft stärken kann, sagt Dr. Boris Bornemann

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Warum fällt es uns oft nicht so leicht zu akzeptieren, dass wir krank sind?

Krank zu sein, zu altern und sich gebrechlich zu fühlen gehört zum Leben dazu, ist aber dennoch ein gesellschaftliches Tabu. Achtsamkeit zu praktizieren bedeutet hingegen, sich der Wirklichkeit anzunehmen. Wir machen uns klar, dass alle Menschen unangenehme Zustände erfahren. So fühlen wir uns weniger allein. Anstatt gegen das Unvermeidliche anzukämpfen, üben wir uns darin, mitfühlend mit uns umzugehen.

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Wie wichtig ist eine positive Grundeinstellung im Umgang mit Krankheiten?

Eine US-amerikanische Übersichtsarbeit, in der die Effekte von 108 Studien zusammengefasst werden, kommt zu dem Ergebnis: Wer eine positivere Einstellung zum Leben hat, ist gesünder. Wenn wir in realistischer Weise optimistisch sind, akzeptieren wir, dass wir nicht vollständig in der Hand haben, wie die Krankheit verläuft. Aber wir wissen auch, dass wir einiges dafür tun können, dass wir schneller gesunden oder weniger unter den Symptomen leiden. Wir können uns gut ernähren, ausreichend schlafen und uns in krankheitsangemessener Weise bewegen. Wir suchen uns Unterstützung bei anderen Menschen und machen Aktivitäten, die uns wohltun. Wir fokussieren uns also bewusst auf das, was wir beeinflussen können.

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Lassen sich auch Schmerzen durch bestimmte Meditations- oder Achtsamkeitsübungen lindern?

Beim Meditieren lernen wir, uns auf die körperliche Seite von Schmerzen zu fokussieren. Wir untersuchen zum Beispiel: Erlebe ich ein Stechen, ein Brennen, ein Ziehen, Enge oder Druck? Der Schmerz erscheint dadurch weniger als etwas Diffuses, Unangenehmes, das wir weghaben wollen. Er wird zu einem konkreten körperlichen Geschehen, das wir erkunden können. Oft reagieren wir unwillkürlich auf den Schmerz: Wir spannen uns an, malen uns aus, dass wir noch lange mit dem Schmerz zu kämpfen haben werden, und/oder fühlen uns niedergeschlagen. Wenn wir dies bemerken und stattdessen bei der körperlichen Erfahrung im Hier und Jetzt bleiben, vermindern wir dieses hausgemachte Leid.

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Gibt es Übungen, die mir helfen, Rückschritte zu verkraften?

Wenn wir Rückschlägen und Schwierigkeiten begegnen, ist es gut, mitfühlend mit uns umzugehen. Folgende drei Schritte können wir in einer Meditation einüben oder direkt in einer schwierigen Situation einsetzen: Zunächst erkennen wir an, dass wir etwas Unangenehmes erleben. Wir benennen, was wir fühlen, und erkunden, was wir im Körper dabei spüren. Als Zweites machen wir uns klar, dass es sehr menschlich ist, sich zum Beispiel frustriert, niedergeschlagen oder hoffnungslos zu fühlen. Vielen Menschen in unserer Situation geht es so. Schließlich wenden wir uns liebevoll an uns selbst. Wir können beispielsweise eine Hand aufs Herz oder den Bauch legen und freundliche Worte zu uns sprechen, uns selbst Kraft oder Gelassenheit wünschen.

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Wie kann ich lernen, mit langwierigen Leiden umzugehen und auch kleine Fortschritte anzunehmen?

Gerade wenn der Verlauf der Krankheit ungewiss ist, ist es gut, von Tag zu Tag zu leben. Wir können uns fragen: Was ist heute möglich? Wie kann ich mir diesen Tag, mit den aktuellen Einschränkungen, möglichst angenehm und sinnvoll gestalten? Es ist auch hilfreich, kleine Verbesserungen bewusst wertzuschätzen. Wenn wir zum Beispiel schon wieder ein bisschen besser laufen können, fokussieren wir uns auf das Gefühl bei jedem Schritt. Wir können innerlich oder auch in einem Buch notieren: Ich bin dankbar für die Kraft, die jetzt zurückgekommen ist. Ich bin dankbar dafür, dass es auch viele Regionen im Körper gibt, die sich gesund und angenehm anfühlen. Es hilft, Menschen um sich herum zu haben, die sich mit über Fortschritte freuen, uns aber auch halten und aufbauen, wenn es gerade frustrierend ist.

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Können Meditation und Achtsamkeit den Genesungsprozess selbst positiv beeinflussen?

Es gibt Hinweise darauf, dass Achtsamkeit und Meditation einen positiven Einfluss auf die Verläufe verschiedener Krankheiten nehmen können. So zeigen sich günstigere Werte bei bestimmten Entzündungsmarkern und Immunparametern. Hilfreich könnte sein, dass Meditierende besser mit ihrem Körper im Kontakt sind und so seine Signale klarer wahrnehmen. Außerdem hilft Achtsamkeit nachweislich dabei, Stress zu verringern, was die Genesung befördert. Wenn wir wohlwollend mit uns umgehen oder langsam und beruhigend atmen, aktivieren wir das parasympathische Nervensystem, das eine wichtige Rolle bei der Regeneration spielt.

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Manche Diagnosen sind schwer zu verkraften. Wie schaffe ich es, mich nicht von meinen Gefühlen überwältigen zu lassen?

Für viele Menschen, bei denen eine schwere Krankheit diagnostiziert wird, ist es gut, dass Leben zu verlangsamen, sich etwa von der Arbeit freistellen zu lassen, um sich um sich selbst zu kümmern. Studien, etwa bei Menschen mit Brustkrebs oder HIV, zeigen, dass sie psychisch am besten mit der Diagnose klarkommen, wenn sie aktiv und konstruktiv mit ihr umgehen. Dazu kann gehören: sich gut über die Krankheit zu informieren sowie über Möglichkeiten, sie zu behandeln. Unterstützung von Freunden und Verwandten zu organisieren. Sich mit anderen Erkrankten zu verbinden, zum Beispiel über Webseiten. Wir sollten dabei allerdings auch nicht zu viel von uns verlangen. Es ist auch okay, manchmal einfach nur verzweifelt und niedergeschlagen zu sein.

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Wie kann ich als Freund:in, Partner:in oder Angehörige:r eine kranke Person unterstützen?

Das Wichtigste ist, der Person zu signalisieren, dass wir für sie da sind. Manchmal geht es einfach darum, zuzuhören und Nähe zu spenden oder auch konkret im Alltag zu helfen. Die kranke Person weiß selbst am besten, was sie braucht. Wir sollten sie deshalb fragen, wie sie unterstützt werden möchte. Es ist oft belastend, einen nahestehenden Menschen leiden zu sehen. Um Kraft zu tanken, sollten wir Auszeiten einplanen – und zwar sowohl solche, in denen wir mit der kranken Person etwas Schönes unternehmen, um die Beziehung zu stärken, als auch solche, in denen wir etwas ganz für uns selbst tun.

Foto: Adobe Stock

Flow Edition 01/2022 – Veränderungen meistern

Flow Edition 01/2022 - Veränderungen meistern

Zweimal im Jahr machen wir ein Heft, das anders ist als die anderen: Unsere Flow Edition hat mehr Seiten, und sie widmet sich intensiv einem aktuellen Thema. Dieses Mal geht es darum, wie wir Veränderungen meistern.
Nicht nur die Welt wandelt sich in rasantem Tempo, auch bei uns selbst hat sich in den vergangenen zwei Jahren viel verändert: Was wollen wir aus dieser Zeit mitnehmen? Was möchten wir neu gestalten? Und wie den Herausforderungen der Zukunft begegnen?
Wie haben Einsichten und Ideen zusammengetragen. Als Papier-Extras in dieser Ausgabe kannst du dich auch ein Notizbüchlein mit Reflexionsseiten für Zeiten des Wandels, sowie auf Mini-Poster freuen.

INFOS

FormatGeheftet
Ausgabename066581
VerlagDMM
Erscheinungsdatum12.04.2022
ProduktgruppeZeitschriften

 

Flow Aufsteller „Vom Glück“

Flow-Tischaufsteller "Vom Glück, entspannt die Winterzeit zu genießen"

Gute Ideen für einen schönen Winter
Die farbenfrohen Motive der Illustratorin Bea Muller, die achtsamen Tipps und stimmungsvollen Zitate schenken das, was man in der kalten Jahreszeit ganz besonders sucht: Wohlbefinden und Inspiration. Schlag jeden Tag eine neue Seite auf und gönn dir immer wieder einen besonderen Moment, der dir Entschleunigung, Entspannung und Motivation schenkt. 

• Mehr Wohlbefinden, weniger Alltag: Mit diesem schönen Achtsamkeitsbuch kannst du dir immer wieder eine ganz besondere Auszeit gönnen
• Schön und praktisch: Aufsteller in bunter Flow-Optik für den Schreibtisch, die Küche, das Wohnzimmerregal
• Liebevolle Botschaften für die kalte Jahreszeit: Gerade im Winter brauchen die Menschen ein bisschen mehr Energie und Motivation
• Ein besonderes Geschenk für besondere Menschen: Eine liebe Aufmerksamkeit für Freundinnen, die Mama oder Kollegin und alle anderen, die kreatives Design lieben

Ein besonderer Aufsteller für die gemütlichste Zeit des Jahres.
Ob vor Weihnachten oder danach: Dieser Spiralaufsteller schenkt dir viele schöne Ideen und immer wieder einen Anlass, um durchzuatmen und den Winter zu genießen. 

INFOS

ISBN9783845849843
EAN 
Höhe170
Breite178
Ausgabename066589
VerlagDMM

 

Flow Set Aufsteller „Vom Glück“ + Kartenbox „Slow down“

Flow Set Aufsteller "Vom Glück"

+ Kartenbox "Slow down"

Schöne Ideen für eine entspannte Winterzeit
Diese Karten im Taschenformat können dir etwas sehr Wertvolles schenken: Ruhe und Entschleunigung. Und das insbesonders – aber nicht nur – im Winter! Wann immer es dir zu trubelig wird und du dich nach einer kleinen Auszeit sehnst: Mit diesen Kärtchen kannst du wieder zu dir selbst kommen. Auf ihnen findest du 50 einfach umzusetzende Anregungen dazu in wunderschöner Flow-Optik, gestaltet von der Illustratorin Bea Muller. 

• Mehr Gemütlichkeit, weniger Stress: 50 Entschleunigungs-Momente, die ganz einfach umzusetzen und in den Alltag integrierbar sind
• Schöner Inhalt, vielseitiger Nutzen: Als Inspirationsquelle im Paket oder als einzelne Karte verwendbar, als Geschenkanhänger oder für die Pinnwand. Gute Ideen für einen schönen Winter

Dieser reich bebilderte Tischaufsteller vereint farbenfrohen Motive der Illustratorin Bea Muller mit achtsamen Tipps und stimmungsvollen Zitaten und schenkt das, was man in der kalten Jahreszeit ganz besonders sucht: Wohlbefinden und Inspiration. Schlag jeden Tag eine neue Seite auf und gönn dir immer wieder einen besonderen Moment, der dir Entschleunigung, Entspannung und Motivation schenkt. 

• Mehr Wohlbefinden, weniger Alltag: Mit diesem schönen Achtsamkeitsbuch kannst du dir immer wieder eine ganz besondere Auszeit gönnen
• Schön und praktisch: Aufsteller in bunter Flow-Optik für den Schreibtisch, die Küche, das Wohnzimmerregal
• Liebevolle Botschaften für die kalte Jahreszeit: Gerade im Winter brauchen die Menschen ein bisschen mehr Energie und Motivation
• Ein besonderes Geschenk für besondere Menschen: Eine liebe Aufmerksamkeit für Freundinnen, die Mama oder Kollegin und alle anderen, die kreatives Design lieben
Ein besonderer Aufsteller für die gemütlichste Zeit des Jahres
Ob vor Weihnachten oder danach: Dieser Spiralaufsteller schenkt dir viele schöne Ideen und immer wieder einen Anlass, um durchzuatmen und den Winter zu genießen. 
• Kleines Mitbringsel, große Freude: Für Freundinnen, die Mama, die Lieblingskollegin und alle anderen, die es sich im Winter gemütlich machen wollen
• Schenken leicht gemacht: Die liebevoll gestaltete Box ist zugleich eine hübsche Verpackung – einfach Schleifenband umbinden und verschenken
Inspiration und Entspannung in der kalten Jahreszeit

Entdecke die Vorzüge des Winters wieder neu und genieße die Zeit mit vielen schönen Dingen, die dir Entspannung, Ruhe und seelisches Wohlbefinden schenken.

INFOS

Höhe170
Breite178
Ausgabename066591
VerlagDMM

 

Flow Adventskalender – 24 Flow Momente für den Advent

Flow Adventskalender

24 Flow Momente für den Advent

Adventskalender mit farbenfrohen, poetischen Motiven der Illustratorin Bea Muller. Die stimmungsvollen Zitate und Christmas-Quotes lassen den Glanz der Weihnachtszeit noch ein bisschen heller erstrahlen! Stell dir jeden Tag eine neue, schöne Karte auf und gönn dir einen besonderen Moment, der dir Entschleunigung, Entspannung und Motivation schenkt.

• Einzigartig und liebevoll: Individuell gestaltete Adventskarten mit schönen Illus und Weihnachtssprüchen in Flow-Optik
• Schön und praktisch: Postkarten-Adventskalender mit hochwertigem Holzständer, zum Aufstellen auf dem Schreibtisch, in der Küche, im Wohnzimmerregal
• Toller Zusatznutzen: Die stabilen Karten sind auf der Rückseite gut beschreibbar und können als Weihnachtsgruß weiterverschenkt oder -verschickt werden
• Ein besonderes Geschenk für besondere Menschen: Eine liebe Aufmerksamkeit für Freundinnen, die Mama oder Kollegin und alle anderen, die kreatives Design lieben
24 originelle Weihnachtskarten, die inspirieren

Dieser Flow-Weihnachtskalender mit wunderschönen Karten schenkt dir Tag für Tag einen besonderen Adventsmoment zum Durchatmen. So kannst du die Adventszeit noch mehr genießen.

INFOS

ISBN401448912945
EAN 
FormatKartoniert
Höhe190
Breite108
Ausgabename066592
VerlagDMM

 

Frida Kahlo Tragetasche

Frida Kahlo Tragetasche

Unsere schöne Frida Kahlo Tasche aus Leinen (Canvas) hat lange Tragegriffe und einen Bodenfalz und ist damit die ideale Tasche für deinen täglichen Einkauf. Dank der Tragegriffe kann sie praktisch über der Schulter, aber natürlich auch in der Hand getragen werden. Durch die Bodenfalte ergibt sich deutlich mehr Stauraum.

38 x 42 x 9 cm, Leinen (Canvas) 270 g/m

INFOS

Höhe420
Breite380
Dicke90
Ausgabename066586
VerlagDMM

 

Flow Abreißkalender 2023

FLOW Abreißkalender 2023

Momente der Ruhe, der Freude und Orientierung – das können wir derzeit mehr gebrauchen denn je. Deshalb haben wir für das nächste Jahr 365 Inspirationen für dich zusammengestellt, die dir helfen, jeden Tag einmal innezuhalten. Darüber nachzudenken, wie die Dinge laufen. Für dich selbst, mit den Menschen um dich herum und in der Welt, in der du lebst. Dich zu sammeln. Und bewusster zu entscheiden, was du aus der Situation machen willst. Denn das Leben kann hektisch und unsicher sein. Mit einer täglichen Portion Besinnung und Leichtigkeit gelingt es besser, sich trotzdem zurechtzufinden, Momente der Freude zu erleben – und Schritt für Schritt voranzugehen.
Gestaltet hat unseren Kalender diesmal die Amerikanerin Keely Reyes, die in jeder Flow das Neue-Denker:in-Interview illustriert.

INFOS

ISBN978-3-7843-5756-0
EAN9783784357560
FormatGebunden
Höhe190
Breite130
Dicke33
Ausgabename066585
VerlagDMM
Erscheinungsdatum31.08.2022

 

Flow Book for Paper Lovers 10

Flow Book for Paper Lovers 10

PAPIERLIEBE MAL ZEHN
Mit dieser zehnten Ausgabe des Books for Paper Lovers feiern wir einmal mehr unsere Liebe zum Papier. Denn Papier kann man fühlen, falten und knüllen. Und schon das Blättern in einem Stapel frischer Zeitungen kann glücklich machen. Das neue Buch für alle Papierliebhaber steckt voller schöner (Blumen-)Designs und jeder Menge Papeterie – Geschenkpapier, Karten, Poster und anderen schönen Dingen. Dazu natürlich allerlei Extras wie eine Vase (mit Blume) zum Versenden, ein Fahrrad mit beweglichen Rädern und ein (Offline-)Haus mit Klappen zum Öffnen. Denn: Papier bedeutet eine wohltuende Pause vom Bildschirm.

DAS IST DRIN:
– Geschenkpapier
– Geschenkanhänger
– Hefte
– Postkarten
– Sticker
– Geburtstagskalender
– DIY-Papierhaus und vieles mehr

<<<< 29,95€ >>>>

INFOS

Seiten300
FormatGeheftet
Höhe280
Breite220
Ausgabename066587
VerlagDMM
Erscheinungsdatum31.10.2022
ProduktgruppeBuch

Flow Edition 02/2022 – Liebe

Flow Edition 02/2022 - Liebe

Zweimal im Jahr machen wir ein Heft, das anders ist als die anderen, mehr Seiten hat, eine andere Aufteilung und sich nur einem Thema widmet. Dieses Mal ist es das schönste überhaupt: die Liebe. So wie die Welt ständig im Wandel ist, so sind es auch unsere Auffassungen von der Liebe. Romantische Ideale und Beziehungen verändern sich – gleich bleibt, wie wichtig die Liebe für uns ist. Sie lässt uns wachsen, macht uns zufrieden, sorgt für Glücksmomente und tut manchmal weh. Auf jeden Fall kann unsere Welt mehr Liebe gebrauchen. Als Papier-Extras in dieser Ausgabe kannst du dich auf ein Workbook und ein Timeline-Journal freuen.

INFOS

FormatGeheftet
Ausgabename066582
VerlagDMM
Erscheinungsdatum18.10.2022
ProduktgruppeZeitschriften

 

Konflikte besser lösen

Achtsamkeit für jeden Tag

Konflikte besser lösen

Kaum jemand streitet sich gern. Dabei kann ein Konfliktgespräch mit den richtigen Worten gut und konstruktiv sein. Wie das gelingt, sagt Boris Bornemann

1

Wir leben in einer Welt voller konträrer Meinungen. Müssen wir uns diesen Konflikten aussetzen?

Der Kollege, der sexistische Sprüche macht; die Tante, die einer Verschwörungstheorie anhängt – diese Menschen sind nun mal da und wir müssen mit ihnen umgehen. Manchmal bedeutet das, die eigene Meinung vehement zu vertreten. Wenn wir Streit immer ausweichen, heißt das oft, dass wir entweder unsere eigenen Standpunkte und Bedürfnisse ignorieren oder Beziehungen abbrechen müssen. Und das ist für uns und für das gesellschaftliche Klima meist viel zersetzender, als zu streiten.

2

Streiten ist also generell sinnvoll?

Wenn uns etwas wichtig ist, sollten wir dafür eintreten. Sollten stillere, friedlichere Wege nicht dazu geführt haben, dass unsere Bedürfnisse respektiert werden, müssen wir deutlicher werden. Das ist für beide Seiten unangenehm, kann aber auch fruchtbar sein. Mehrere Studien zeigen: Zu dem Zeitpunkt, zu dem sich ein Paar streitet und der Ärger offen geäußert wird, sind beide Seiten eher unzufrieden mit der Beziehung. Wenn das Paar den Konflikt jedoch beilegt und zusammenbleibt, ist es drei Jahre später zufriedener, als Paare, die nicht durch einen solchen Konflikt durchgegangen sind. Konflikte konstruktiv zu lösen kann uns also näher zusammenbringen.

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Warum gehen wir Konflikten trotzdem oft lieber aus dem Weg?

Wir erleben Streitgespräche oft als bedrohlich – sogar auf körperlicher Ebene: Menschen, die sich streiten, sprechen oft lauter. Manche bauen sich voreinander auf und machen sich groß. Das sind archaische Angriffsgesten, auf die unser Unterbewusstsein reagiert. Wir empfinden Angst. Streit kann außerdem Beziehungen destabilisieren. Friedliche, unterstützende Beziehungen sind aber sehr wichtig dafür, dass wir uns wohlfühlen. Und manchmal akzeptieren wir lieber einen scheinbaren Frieden, anstatt einen offenen Konflikt zu produzieren. Ein Streit könnte ja auch ergeben, dass ich unrecht habe und mein Verhalten oder Selbstbild ändern muss. Die Energie, die das erfordern würde, sparen wir lieber und schrecken daher vor der Auseinandersetzung zurück.

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Im Streit Ruhe zu bewahren, ist der nächste knifflige Punkt. Wieso fällt das so schwer?

Die Bedrohung, die wir in Streitsituationen empfinden, aktiviert unser sogenanntes Alarmsystem. Wir teilen dieses System mit unseren frühesten Vorfahren. Sogar Eidechsen haben zum Beispiel ähnliche innere Mechanismen. Das Gute: Sie haben im Rahmen der Evolution unser Überleben gesichert. Leider sind sie auch entsprechend primitiv. Sie führen dazu, dass wir aktiviert und unruhig werden. Unser Körper stellt Energie bereit, um zu kämpfen oder zu fliehen. Unser Fokus verengt sich auf die Gefahr. Höhere Hirnsysteme werden teilweise lahmgelegt. Das macht es in Streitsituationen so schwer, die Perspektive des anderen zu übernehmen und klar zu denken.

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Wie kann Achtsamkeit dabei helfen, ruhig zu bleiben, selbst wenn es hitzig wird?

Wenn wir meditieren, bemerken wir schneller, was in uns geschieht. Die Forschungsarbeiten meiner Kolleg:innen und von mir am Leipziger Max-Planck-Institut haben gezeigt, dass Meditierende deutlicher wahrnehmen, was im Körper passiert und was sie fühlen. So können wir besser erkennen, wenn wir in den Alarmmodus schalten: Der Körper spannt sich an, wir werden unruhig, wir nehmen Angst oder Wut wahr. Wenn wir uns klarmachen, was in uns geschieht, sind wir diesem Geschehen weniger ausgeliefert. Wir können dann außerdem ein paar tiefe Atemzüge nehmen, um uns zu beruhigen. Schließlich können wir uns bemühen, konstruktive Impulse in die Interaktion hineinzubringen. Etwa indem wir aufmerksam zuhören oder uns fragen: „Was wäre jetzt hilfreich? Was brauche ich? Was braucht die andere Person?“

6

Kann man sich auf ein Streitgespräch vorbereiten? Wenn ja, wie?

Wenn es Menschen gibt, mit denen wir häufiger aneinandergeraten, können wir diese in unsere Meditation mit einbeziehen. Wir nehmen innerlich Kontakt zu der Person auf und richten gute Wünsche an uns beide: „Mögen wir glücklich sein.“ Oder: „Möge es uns gut gehen.“ Wir kultivieren damit eine Haltung, die sowohl unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche als auch die der anderen Person im Blick behält. Sätze wie diese helfen, sich in Streitsituationen an diese wohlwollende, konstruktive Haltung zu erinnern. Das kann das Klima einer Auseinandersetzung deutlich verbessern. Es kann auch dabei helfen, versöhnliche Lösungen zu finden.

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Worauf muss ich achten, wenn ein Streit konstruktiv werden oder bleiben soll?

Wir sollten sparsam mit Sätzen sein, die den anderen angreifen. Sie bringen unsere:n Streitpartner:in ins Alarmsystem. Es ist hilfreicher, davon zu sprechen, was wir wahrnehmen, wie wir uns fühlen und was wir brauchen. Ein Angriff wäre: „Nie denkst du an mich!“ Stattdessen könnten wir sagen: „Du hattest angekündigt anzurufen. Als du es nicht gemacht hast, war ich erst traurig und dann wütend. Ich wünsche mir, dass wir uns aufeinander verlassen können.“ Andersrum sollten wir uns bemühen, die Gefühle und Bedürfnisse der anderen Person zu verstehen. Eine Reihe von Studien der University of California in Berkeley hat ergeben: Wenn Partner in romantischen Beziehungen sich vom anderen verstanden fühlen, hat der Streit keine negative Auswirkung auf die Beziehungszufriedenheit. Wer den anderen verstehen will, zeigt: Ich bin an dir interessiert.

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Muss ein konstruktiver Streit zwangsläufig zu einem Konsens führen?

Wir müssen am Ende eines Streits nicht unbedingt derselben Meinung sein oder dasselbe Vorgehen für richtig halten. Aber wir sollten verstanden haben, was die andere Person meint. Wie sieht sie die Situation? Was fühlt und braucht sie? Was ist ihr Vorschlag, was will sie tun? Wir sollten sichergehen, dass die andere Person uns ebenso versteht. Dann können wir darüber reden, wie wir mit den Differenzen umgehen. Wir machen es uns leichter, wenn wir realistisch sind: Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von der Welt und vom Leben. Es geht nicht darum, dass alle einer Meinung sind – sondern darum, dass wir friedlich und konstruktiv miteinander umgehen und vielleicht sogar die Vielfalt genießen können. Ein Streit zeigt, dass uns eine Sache wichtig ist. Und dass wir für die andere Person wichtig genug sind, dass sie sich mit uns auseinandersetzt. Vielleicht können wir das wertschätzen.

Foto: Adobe Stock